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14. April 2024

Als echter Gläubiger leben

Jakobus 1:27
Eine reine und unbefleckte Gottesverehrung bei Gott, unserem Vater, ist diese: Acht zu haben auf Waisen und Witwen in ihrer Bedrängnis und sich selbst von der Welt unbefleckt zu halten.
2:14-16
Was nützt es, meine Brüder und Schwestern, wenn jemand behauptet, er habe Glauben, hat aber keine Werke  - kann ein solcher Glaube ihn erretten?
Wenn aber ein Bruder oder eine Schwester offensichtlich Mangel an Kleidung haben und der täglichen Nahrung entbehren, jemand unter euch aber spricht zu ihnen: Geht hin in Frieden, seid gewärmt und gesättigt!, Aber ihr gebt ihnen nicht das Erforderliche für den Leib - was ist der Nutzen?

Religiös zu sein bedeutet nicht unbedingt, dass man gottesfürchtig ist.
Religiös zu sein kann einfach bedeuten, dass man sich an den äußeren Ausdrucksformen der Religion beteiligt.
Oder dass man Mitglied einer falschen Religion ist.
Und doch spricht die Heilige Schrift manchmal von Religion in einem positiven Sinne, angewandt im Leben und sichtbar als Frucht oder Manifestation eines wahren Glaubens an Christus und als Hingabe an Sein Wort ist.
Der Apostel Jakobus fokussiert sich auf die Gottesverehrung als die Praxis derer, die wahren Glauben an Jesus haben, und er sagt, dass wahre Religion - wahre Gottesverehrung - die Gegenwart eines rettenden Vertrauens in den Herrn zeigt (Jakobus 2,14-26).
Echte Gottesverehrung ist nicht in erster Linie mit dem Verstand der richtigen Lehre zu glauben, auch wenn dem eine grosse Bedeutung zukommt.
Nein, echte Gottesanbetung bedeutet, dass die Lehre unser Leben in einer Form prägt, dass wir unser Leben so führen, dass es das manifestiert was Gott von und für uns will.
Ein Leben, das Ihn widerspiegelt.
Und die Definition, die Jakobus uns für wahre Religion, für echte Frömmigkeit gibt, ist diese: "Reine und unbefleckte Gottesverehrung bei Gott, unserem Vater, ist diese: Acht zu haben auf Waisen und Witwen in ihrer Bedrängnis und sich selbst von der Welt unbefleckt zu halten."
In der antiken Welt hatten sie mit besonderen Problemen zu kämpfen, mit denen wir heute nicht konfrontiert sind.
Es gab keine Versicherungsprogramme, Renten oder ähnliche Einrichtungen und ohne Ehemann war die Witwe in der Regel die verletzlichste und hilfloseste Person in der Gemeinschaft.
Witwen hatten in den antiken Gesellschaften wenig oder gar keine Mittel zur Unterstützung.
Wie wir später sehen werden, wurde die Sorge für diejenigen in der Familie Gottes, die nicht in der Lage waren, für sich selbst zu sorgen und keine Familie hatten, der Gemeinde übertragen.
Glaubst du, dass du gottesfürchtig bist, dass du ein Nachfolger Jesu bist und Ihn deshalb nachahmst, aber du kümmerst dich nicht um die Witwen und Waisen?
Deine Religion ist wertlos, denn die reine und unbefleckte Gottesfurcht ist die Sorge für Witwen und Waisen in Zeiten der Not.
Die christliche Gemeinschaft blüht auf, wenn man sich um ihre schwächsten Mitglieder kümmert.
In 1. Timotheus 5 finden wir eine weitere Erklärung, wer als bedürftige Witwe zu betrachten ist.

1 Timotheus 5:3-16
Ehre Witwen, die wirklich Witwen sind! Wenn aber eine Witwe Kinder oder Enkel hat, sollen sie zuerst lernen, dem eigenen Haus gegenüber ehrfürchtig zu sein und den Eltern praktische Dankbarkeit für zuvor Empfangenes zu erweisen, denn dies ist recht und angenehm in Gottes Augen. Die aber wirklich Witwe ist und sonst niemanden hat, hofft auf Gott und verharrt weiterhin in Flehen und Gebeten Nacht und Tag. Die sich aber Schwelgerei und Genuss hingibt, ist lebendig tot. Und diese Dinge ordne an, damit sie untadelig seien!
Wenn aber jemand für die Seinen und besonders für die Hausgenossen nicht vorsorgt, so hat er den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger.
Eine Witwe soll ins Verzeichnis eingetragen werden, wenn sie nicht weniger als sechzig Jahre ist, eines Mannes Frau war, ein Zeugnis in rechten Werken hat, wenn sie Kinder grossgezogen hat, wenn sie Fremde beherbergt, wenn sie der Heiligen Füsse gewaschen, wenn sie Bedrängte unterstützt, wenn sie jedes gute Werk zu ihrer Sache gemacht hat. 
Jüngere Witwen aber weise zurück! Denn wenn sie des Christus überdrüssig werden und sich die sinnlichen Regungen wieder melden, wollen sie heiraten, und stehen damit unter dem Urteil, dass sie die erste Treue gebrochen haben.
Zugleich aber lernen sie auch, müssig durch die Häuser zu ziehen, aber nicht nur müssig, sondern auch geschwätzig und neugierig und vorlaut, indem sie reden was sich nicht geziemt. Ich will nun, dass jüngere Witwen heiraten, Kinder gebären, das Haus verwalten , dem Widersacher keinerlei Anlass zur Schmähung geben; denn bereits haben sich einige abgewandt, dem Satan nach. Wenn ein Gläubiger oder eine Gläubige Witwen in der Familie hat, sollen sie ihnen Hilfe leisten und nicht die Gemeinde belasten, damit sie die unterstütze, die wirklich Witwen sind. 

Hier ist eine Szene, die sich heute viel zu oft in unseren Gemeinden abspielt.
Eine Frau (oder ein Mann) verliert einen Partner durch den Tod.
Nach ein paar Wochen der Aufmerksamkeit fällt es ihr immer schwerer, sich in Beziehungen einzufügen, die früher selbstverständlich waren.
Ihre Freunde, die sich in ihrer Nähe unwohl oder peinlich fühlen, wissen nicht, wie sie mit ihr umgehen sollen, und es fällt ihr schwer, mit ihnen in Verbindung zu sein.
Ihre erwachsenen Kinder haben ihr eigenes Leben, mit dem sie zurechtkommen müssen.
Sie oder er geraten immer mehr an den Rand der Gemeinde.
Ich bin mir bewusst, dass dies nicht immer der Fall ist, und es ist sicherlich kein auf die Gemeinde beschränktes Problem.
Aber wenn es in der Gemeinde geschieht, schütteln selbst Ungläubige erstaunt und verächtlich den Kopf.
Und sie werden, ob heuchlerisch oder nicht, die Fragen stellen, die unser Verhalten eigentlich hätte beantworten sollen, und zwar gut beantworten sollen.
Wo ist das christliche Mitgefühl? Wo ist die christliche Liebe füreinander?
Der Ausdruck Witwen und Waisen war eine verbale Kurzformel für die Schwachen, die Machtlosen und die Verletzlichen.
Als solche verdienten diese Frauen und Kinder besondere Fürsorge in der Gemeinde. Gleichzeitig erkannte die Kirche, dass Witwen einen wertvollen Beitrag zum geistlichen Wohl der Gemeinde leisten konnten.
Paulus unterscheidet zwischen Witwen, die wirklich bedürftig sind, und solchen, die es nicht sind.
Eine "echte Witwe" - eine, die für die finanzielle Unterstützung der Gemeinde in Frage kam - war eine, die keine Verwandten hatte, die ihr helfen konnten.
Sie war ganz allein, und ohne die Fürsorge der Gemeinde wäre sie verzweifelt und mittellos.
Gleichzeitig war sie dessen würdig; ihre Umstände führten zu einem stärkeren Glauben, und sie [setzte] ihre Hoffnung auf Gott, indem sie Tag und Nacht betete und Gott um Hilfe bat.
Die Gemeinde, so Paulus, sollte einer solchen Witwe die gebührende Anerkennung oder Ehre erweisen.
Scharfe Worte findet Paulus dagegen für Familien, die sich weigern, den Witwen unter ihnen zu helfen.
Sie haben den Glauben verleugnet, sagt er, und sind schlimmer als Ungläubige (V. 8). Auch Ungläubige kümmern sich um ihre eigenen Familien; sollte ein Christ unter heidnischen Standards leben?
Die Familie soll sich um ihre eigenen Witwen kümmern, was die Gemeinde entlastet und sie in die Lage versetzt, anderen zu helfen.
Eine andere Art von Witwe wird in diesem Abschnitt erwähnt: die Witwe, die zum Vergnügen lebt.
Diese Witwe hat vielleicht eine Familie, die sich um sie kümmert, aber sie "setzt ihre Hoffnung nicht auf Gott".
Stattdessen führt sie einen sinnlichen, masslosen Lebensstil und ist geistlich tot - "ein religiöser Leichnam", tot sogar, während sie lebt.
Tot, weil sie ihre Hoffnung auf das setzt, was ihr Vergnügen bereitet, und sie nicht im Glauben an Gott lebt.
Die Gemeinde sollte Witwen unterstützen, die wirklich bedürftig waren, aber nicht diejenigen, die eine Familie hatten, die sie unterstützen konnte, oder diejenigen, die weltlich und nicht geistlich gesinnt waren.
Die Gemeinde sollte nicht verpflichtet sein, einer Witwe oder einer anderen Person zu helfen, wenn diese in der Lage war, für sich selbst zu sorgen.

2.Thessalonicher 3:10
Denn auch, als wir bei euch waren, schärften wirklich dies ein: Wenn jemand nicht arbeiten will, so soll er auch nicht essen!

Die Anweisungen sind für Witwen und alle anderen gleich.
Wenn ihr in der Lage seid zu arbeiten, dann arbeitet und fallt niemandem zur Last.
Das bedeutet nicht, dass die Gemeinde einem Bruder oder einer Schwester, die wirklich gerade eine Not haben die sie nicht gestemmt kriegen, obwohl sie arbeiten, nicht helfen soll.
Hier geht es um diejenigen, die faul sind und wollen, dass andere ihnen ermöglichen, dass sie nicht arbeiten gehen müssen.
Jüngere Witwen wurden ermutigt, wieder zu heiraten.
Älteren Witwen, die die Voraussetzungen erfüllten, wurde die Möglichkeit gegeben, in einem Dienst zu dienen, der auf ihre geistlichen Gaben und ihre soziale Situation zugeschnitten war.
Dies ist ein wichtiger Punkt, den es zu beachten gilt, wie bereits zu Beginn der Predigt erwähnt.
Wir müssen die Witwen annehmen und ihnen die Möglichkeit geben, zu dienen.
Sie sind wichtig für die Gesundheit der Gemeinde und sollten als solche anerkannt werden.
Die Voraussetzungen, um in die Liste der Witwen aufgenommen zu werden, sind sowohl spezifisch als auch aufwendig.
- Sie muss über sechzig Jahre alt sein, das Alter, in dem jemand in dieser Kultur als alt galt und wahrscheinlich nicht wieder heiraten würde.
- Sie muss ihrem Ehemann treu gewesen sein.
- Sie muss für ihre guten Taten bekannt sein.
Zum Beispiel muss sie Kinder erzogen haben, was logischerweise eigene Kinder oder Enkelkinder einschließt, aber auch die Betreuung von Kindern anderer oder von Waisen gehört dazu.
Gastfreundschaft zeigen, ein Herz zum Dienen haben und denen helfen, die in Not sind.
- Sie muss eine Frau des Gebets sein (V. 5). Dies kann als Hinweis auf die öffentliche wie auch die private Anbetung verstanden werden.
All dies bedeutet, dass die Witwe ein Leben führen musste, das von einer echten Beziehung mit Gott zeugt.
Die Anweisungen für die Gemeinde, ein Leben als wahre Gläubige zu führen, bestehen darin, für diejenigen in ihrer Familie Gottes zu sorgen, die nicht in der Lage sind, für sich selbst zu sorgen.
Sie sollen ihnen auch die Möglichkeit geben, in der Kirche zu dienen.
Jeder hat etwas, das er beitragen kann.
Wir sollen nicht nur füreinander beten, sondern auch helfen, wenn echte Not herrscht.
Wir sind der Leib Christi, und wir sollen einander Seine Barmherzigkeit zeigen.

Gottes Wort anwenden:
Bete und frage Gott, ob es in unserer Gemeinde jemanden gibt, der wirklich Hilfe braucht. Und dann frage Ihn, wie Er möchte, dass du ihnen hilfst. 

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