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11. August 2024

Binde dir ein Leinentuch um

Johannes 13:4-5
Da stand er vom Essen auf, legte seine Oberbekleidung ab, nahm ein Leinentuch und band es um sich. Dann schüttete er Wasser in ein Becken und begann, seinen Jüngern die Füße zu waschen und sie mit dem umgebundenen Leinentuch abzutrocknen.

Ich möchte auf einige Dinge hinweisen, die sich hier abspielen.
Kurz nachdem sie sich zu Tisch gesetzt hatten, stand Jesus auf, legte Sein äußeres Gewand ab, gürtete Sich ein Leinentuch um und begann mit dem bescheidenen Amt, den zwölf Männern die Füße zu waschen, ohne ein Wort der Erklärung.
Was veranlasste Jesus zu einer solch bemerkenswerten und bescheidenen Handlung?
Die Antwort auf diese Frage ist aus den Augen verloren gegangen und hat dazu geführt, dass viele die Bedeutung dessen, was Jesus tat, missverstanden haben.
Das hat dazu geführt, dass viele glauben, Jesus würde eine kirchliche Zeremonie einführen, anstatt eine tiefgründige, praktische und geistliche Lektion zu erteilen.
Als die Jünger in dieses Setting kamen, erwarteten sie immer noch die unmittelbare Manifestation des Königreiches.
Als sie sich zu diesem Abendmahl setzten, hatten sie das Gefühl, dass es ein entscheidender Moment für das Königtum Jesu war.
Und noch immer gab es unter ihnen Streit um den Vorrang.
Jeder wollte den "Hauptsitz beim Festmahl" haben.
Das kannst du in Lukas 22:24-30 nachlesen.
Der Hausherr hatte das Gästezimmer für das Festmahl eingerichtet.
Er hatte für Tisch, Sitzgelegenheiten, Wasser und Gefäße gesorgt, aber damit endeten seine Pflichten bei einem Passahfest.
Er musste das Passahfest mit seiner eigenen Familie veranstalten.
Jesus und seine Jünger waren verrschwitzt und staubig von ihrer Wanderung aus Bethanien gekommen; ihre Sandalen hatten sie gemäss dem Brauch ausgezogen.
Sie setzten sich mit trockenen und staubigen Füßen an den Tisch, aber niemand brachte Wasser, um ihnen die Füße zu waschen - eine östliche Gastfreundschaftspflicht, die aufgrund des heißen und staubigen Klimas notwendig war.
Kein Apostel meldete sich freiwillig, um dieses Amt zu übernehmen, das die Pflicht eines Dieners war.
Vielmehr waren sie von zornigen, neidischen Gedanken darüber erfüllt, wer den ehrenvollsten Platz haben sollte.
Dann, als sie voll von ihren ehrgeizigen, neidischen Gefühlen waren und sich am Tisch des Herrn in Zwietracht verstrickt hatten, und nachdem sie lange genug gewartet hatten, so dass offenbar wurde dass sich niemand zu dieser niederen, aber notwendigen Aufgabe herablassen würde, stand der Herr, der Sohn Gottes, in vollem Bewusstsein Seiner Göttlichkeit auf, band Sich ein Leinentuch um und begann zu dienen.
Das war eine Rüge für ihr ehrgeiziges Streben, der Größte zu sein, die stärker war, als Worte es hätten ausdrücken können.
Es war die Antwort Christi auf ihr ungebührliches Verhalten und eine Lektion für die Christen, deren Stolz sie dazu bringt, ihren Brüdern und Schwestern in Christus etwas übel zu nehmen.
Das führt so oft dazu, dass sich die Gemeinde mit der Lösung von Konflikten beschäftigt, anstatt den Verlorenen das Evangelium zu bringen.

Gott kam als Mensch, um den Menschen zu dienen.
Der Schöpfer nahm die Gestalt Seiner Schöpfung an, um Seiner Schöpfung zu dienen.
Denn die Menschheit konnte nur durch die Erniedrigung Gottes gerettet werden.
Der nächste wichtige Punkt, den es zu bemerken gilt, ist, dass nur die Füße gewaschen werden.
Nach dem mosaischen Gesetz mussten die Priester, wenn sie das Heiligtum betraten, ihre Hände und Füße am ehernen Wasserbecken waschen.
Wer das nicht tat, musste mit dem sofortigen Tod rechnen.
Warum wusch Jesus den Jüngern dann nicht auch sowohl Hände und Füße?
Unter dem mosaischen Gesetz umfasste die Reinigungszeremonie des Priesters die Hände als Bild für ständiges Tun.
Unter Christus ist das Tun bereits vollbracht.
Deshalb müssen nur noch die Füße gewaschen werden.
Die Fußwaschung bezog sich auf unseren Wandel vor dem Herrn.
Zunächst sagt Christus, dass Gläubigen völlig "rein" sind .
Nicht, dass sie in allen Teilen rein sind, so dass kein Makel mehr an ihnen haften bleibt, aber sie sind im wichtigsten Teil gereinigt; das heißt, die Herrschaft der Sünde ist zerstört, so dass die Gerechtigkeit Gottes herrscht.
Gottes Kinder werden am ersten Tag nicht vollständig regeneriert, damit sie nur noch ein himmlisches Leben führen.
Im Gegenteil, die Überreste des Fleisches bleiben in ihnen, und sie haben ihr ganzes Leben lang einen ständigen Kampf.
Sie müssen ihre Errettung noch zum Abschluss bringen.
"Füße" ist also eine Metapher für all die Leidenschaften und Sorgen, durch die wir mit der Welt in Berührung kommen.
Der Akt der Fußwaschung bedeutet nicht, dass wir erneut gerettet oder geheiligt werden, sondern steht symbolisch für die Reinigung von der Verschmutzung, der wir im Leben in der Welt begegnen.
Ich möchte auch darauf hinweisen, dass das, was Christus tat, nur symbolisch war.
Es sollte nicht wiederholt werden, denn Zeremonien können nicht reinigen.
Anstatt eine Zeremonie zu wiederholen, sollten wir ständig gereinigt werden, indem wir unseren Glauben ausschließlich auf Christus und Seinen Sieg am Kreuz setzen.

Jesus legte Sein Gewand ab.
Das spricht von Seiner Menschwerdung, als Er den Ausdruck Seiner Gottheit ablegte, ohne den Besitz Seiner Gottheit zu verlieren.
Jesus nahm das Leinentuch.
Dies steht für den Dienst, den Er der Menschheit erweisen würde.
Auch der Gläubige soll niemals Herr über andere sein, sondern ein Diener für andere.
Indem Er den Jüngern die Füße wusch, unterstrich Jesus nicht nur den Zweck seines Kommens, sondern wollte den Christen auch ein Beispiel geben, dem sie folgen sollten. Nachdem Er ihnen die Füße gewaschen hatte, lehrte Jesus sie und sagte: "Wenn ich, der Herr und Lehrer, euch die Füße gewaschen habe, sollt seid auch ihr schuldig, einander die Füße zu waschen.
Denn ich habe euch ein Vorbild gegeben, damit auch ihr tut, was ich für euch getan habe."

Er, der der Meister und Herr aller ist, gab ein Vorbild, dem alle Gottesfürchtigen folgen sollen, damit niemand es für eine Last hält, sich zu einem Dienst an seinen Brüdern und Mitmenschen herabzulassen, wie klein und niedrig er auch sein mag.
Dass niemand Uneinigkeit verursacht, weil er sich weigert, sich von jemandem leiten zu lassen, den er für unterlegen hält.
Die Hauptmotivation zum Dienen ist die Liebe.
Aber oft wird die Liebe herabgesetzt und sogar verachtet.
Der Grund, warum die Liebe verachtet wird, ist, dass sich jeder zu sehr selbst erhöht und auf fast alle anderen herabschaut.
Die Leute sollten mir Aufmerksamkeit schenken.
Es ist keine Last und sollte niemals unter deiner Würde sein, anderen zu dienen.
Christus wollte nicht nur Bescheidenheit lehren, sondern auch diese Regel der Liebe aufstellen, dass sie einander dienen sollen.
Es gibt keine Liebe, wo keine willige Bereitschaft da ist, seinem Nächsten mit Dienen beizustehen.
Jesus macht deutlich, dass diejenigen, die Ihm nachfolgen, diese Haltung der Demut einnehmen sollen, wenn sie mit ihren Mitmenschen umgehen. Christen - vor allem christliche Leiter - sollen ihre egoistischen Ambitionen zurückstellen und ihrer Gemeinschaft dienen.
Hör genau zu, was ich gerade gesagt habe.
Christen - vor allem christliche Leiter.
Ich habe nicht gesagt, dass es nur um christliche Leiter geht. Benutze das nicht als Stein, den du auf einen Leiter werfen kannst, mit dem du nicht einverstanden bist oder den du kritisieren willst.
Viele wollen keine selbst Leiter sein, aber sie sind mehr als bereit, den Leitern zu sagen, wie man ein Leiter ist.
Selten helfen sie, aber sie kritisieren immer.
Nein, die Botschaft in diesem Beispiel von Jesus gilt für alle Christen.
Paulus spiegelt diesen Gedanken in seinem Brief an die Philipper wider, indem er sie am Beispiel der Menschwerdung und des Todes Jesu dazu auffordert, in Demut zu leben:
Tut nichts aus Eigennutz oder leerer Ruhmsucht, sondern in demütiger Gesinnung achte einer den anderen ranghöher als sich selbst. Ein jeglicher achte nicht auf die eigenen Interessen, sondern ein jeglicher auch auf die der anderen! Denn diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus jesus war, welcher in Gottes Seinsform exisitert und es nicht als Raub ansah, Gott gleich zu sein, sondern er entleerte sich selbst und nahm so die Seinsform eines Sklaven an, in Gleichheit der Menschen geworden. Und in äusserer Erscheinung als Mensch befunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zujm Tod, ja, zum Tod des Kreuzes. Philipper 2:3-8

So wie Jesus (Gott selbst) bereit war, sich zu erniedrigen, indem Er Mensch wurde, zu dienen, indem Er den Jüngern die Füße wusch und um unseretwillen am Kreuz starb.
Und wir als Seine Nachfolger müssen unsere egoistischen Ambitionen und Wünsche zurückstellen und das Wohl anderer suchen.
Der Ruf eines Christen ist nicht wie der Ruf der Welt.
Ein Christ soll zum Wohle anderer dienen, vor allem in Leiterschaft.
Immer auf Christus schauend als unser Vorbild.
Jesus band sich das Leinentuch um.
Als Jesus Sein göttliches Gewand ablegte, band Er sich das Handtuch als Mantel der Demut um.
Er goss Wasser in die Schale.
Das repräsentiert dass der Heilige Geist durch den Meister wirkt und das Werk des Gehorsams gegenüber dem Willen des Vaters ausführt.

Es reicht nicht aus, die Schriften dieser Botschaft in deinem Kopf zu haben, du solltest auch die Liebe Gottes in deinem Herzen haben.
Lass deinen Glauben und deinen Dienst an Christus durch LIEBE zum Ausdruck kommen.
Binde dir ein Handtuch um.

Und so schließe ich diese Botschaft heute mit dem Wort, das mir das Evangelium gegeben hat, um über diese Gemeinde zu beten.
1 Thessalonicher 3:12-13
Euch aber lasse der Herr zunehmen und überreich werden in der Liebe zueinander und zu allen, wie auch wir euch gegenüber sind, damit eure Herzen gefestigt werden, untadelig im Geheiligtsein vor unserem Gott und Vater in der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus mit allen seinen Heiligen.

Gottes Wort anwenden: Wie können mein Glaube und mein Dienst an Christus durch LIEBE zum Ausdruck kommen? Zeige mir, wo in meinem Leben ich mir ein Handtuch umbinden kann.

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